Die Wochenbettphase

Die Wochenbettphase reicht von der Nachgeburt (Austreibung der Plazenta) bis zum Wiedereinsetzen der Regelblutung.

Sie dauert 6 bis 8 Wochen.

Diese Zeit gliedert sich in 3 Phasen:

  • Das unmittelbare Wochenbett, das die ersten zwei Stunden nach der Entbindung umfasst
  • Das Frühwochenbett , das die erste Woche nach der Entbindung umfasst.
  • Das Spätwochenbett, das sich vom Ende der ersten Woche bis zum Wiedereinsetzen der Regelblutung erstreckt.

Wiederaufnahme einer sexuellen Aktivität

Die Wiederaufnahme einer sexuellen Aktivität hängt von mehreren Faktoren ab.

Es ist wichtig, nichts zu überstürzen, damit die Wiederaufnahme der Sexualität lustvoll, entspannt und partnerschaftlich vollzogen werden kann.

Berücksichtigt werden müssen die körperlichen Folgen der Entbindung und der körperliche und psychische Zustand der Frau.

Mehrere Faktoren können sich störend auf die Wiederaufnahme der sexuellen Aktivität auswirken:

  • die körperlichen Veränderungen der Frau
  • der Zustand des Damms (Während der ersten Wochen nach der Entbindung wird von Vaginalverkehr abgeraten.)
  • vaginaler Ausfluss und Scheidentrockenheit
  • fehlende Intimität aufgrund der beinahe ständigen Anwesenheit des Babys im Schlafzimmer
  • das Stillen
  • starke Müdigkeit
  • postpartale Depression

Wiedereinsetzen der Fruchtbarkeit

Wiedereinsetzen der Fruchtbarkeit = eventuelles Risiko einer neuen Schwangerschaft

  • Nach den Angaben der Obersten Gesundheitsbehörde in Frankreich (HAS) findet bis zum 21. Tag nach der Entbindung kein Eisprung statt. > Während dieser Zeitspanne ist deshalb keine Verhütung erforderlich.
  • Nach dem 21. Tag besteht die Möglichkeit, dass die Fruchtbarkeit wieder eingesetzt hat. > Die Anwendung einer Verhütungsmethode wird deshalb dringend empfohlen.

Wenn gestillt wird, ist die Fruchtbarkeit eingeschränkt.

Dennoch ist eine Empfängnisverhütung erforderlich.

Auswahl der Verhütungsmethode

Die Auswahl der Verhütungsmethode in der Wochenbettphase hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Ernährung des Babys: Stillen oder Flaschenernährung
  • Eventuelle Risikofaktoren: vorausgehender Kaiserschnitt, Venenentzündung…
  • Vorbestehende, persönliche Risikofaktoren: vorausgehende Thrombose , Lebererkrankung…

Es ist wichtig, das Thema während Ihres Aufenthalts in der Entbindungsklinik mit Ihrem Arzt zu besprechen, damit er Ihnen die am besten geeignete Verhütungsmethode verordnen kann.

Der Nachsorgetermin (6 bis 8 Wochen nach der Entbindung) bietet Gelegenheit zur Verlängerung der laufenden Verordnung oder zur Neuanpassung der Verhütungsmethode.

Stillen und Empfängnisverhütung

Mehrere Wahlmöglichkeiten

 Gestagen-Präparate:

  • in Form der Minipille: unmittelbar nach der Entbindung
  • in Form eines subkutanen Hormonimplantats: 3 Wochen nach der Entbindung

Diese hormonellen Methoden haben keinen Einfluss auf die Menge oder Qualität der Muttermilch.

Kupferspirale

6 Wochen nach der Entbindung

Hormonspirale

6 Wochen nach der Entbindung

Sterilisation: Tubenligatur, wird nur bei Vorliegen medizinischer Indikationen durchgeführt. Sie kann in manchen Fällen während des Kaiserschnittes oder wenige Tage nach der Entbindung erfolgen.

Präservative (Kondom und Femidom): Verwendung bei jedem Geschlechtsverkehr

Coitus interruptus: Damit ist die Ejakulation außerhalb der Vagina gemeint. Nicht besonders effiziente Methode, die nicht empfohlen wird.

Natürliche Methoden: Die Zeitwahlmethode, Beobachtung des Zervixschleims und Temperaturmethode können erst angewandt werden, wenn die Regelblutung wieder eingesetzt hat und mindestens 3 regelmäßige Zyklen stattgefunden haben. Deshalb werden diese Methoden in der Wochenbettphase nicht empfohlen.

Anwendung derselben Methoden wie beim Stillen,

mit folgenden Zusatzoptionen:

Sie können frühestens 21 Tage nach der Entbindung zum Einsatz kommen, sofern kein Risikofaktor für eine venöse Thromboembolie vorliegt.

Flaschenernährung und Empfängnisverhütung

Anwendung derselben Methoden wie beim Stillen,

mit folgenden Zusatzoptionen:

       

Sie können frühestens 21 Tage nach der Entbindung zum Einsatz kommen, sofern kein Risikofaktor für eine venöse Thromboembolie vorliegt.

Zusammenfassung

Stillen und Empfängnisverhütung

Flaschenernährung und Empfängnisverhütung

Glossar

  • Schwangerschaftshypertonie: Erhöhung des Blutdrucks bei der schwangeren Frau, der isoliert, ohne Proteinurie und ohne entsprechende Vorerkrankungen ab der 20. Woche nach Ausbleiben der Regelblutung auftritt