Warum wird der plötzliche Kindstod (SIDS) angesprochen?

  1. Wichtiges und häufiges Anliegen der Eltern
  2. Wichtiges Anliegen der medizinischen Fachkräfte
  3. Einfache und effiziente Maßnahmen und Mittel
  4. Deutlicher prozentualer Rückgang der Todesfälle, seit diese Präventionsmaßnahmen zum Einsatz kommen
  5. Ein Thema, das zu den Inhalten der Geburtsvorbereitungskurse in der Klinik Bohler gehört

Was versteht man unter dem plötzlichen Kindstod?

Plötzlicher Kindstod bezeichnet das unerklärliche Versterben des Kindes im Schlaf. Die Ursache(n) dieses nicht vorhersehbaren Todes ist (sind) bis heute unbekannt.

Am häufigsten tritt dieses Phänomen im Alter zwischen 1 und 6 Monaten auf.

Doch selbst wenn es bis heute nicht gelungen ist, eine eindeutige Erklärung zu finden, wurden Risikofaktoren und effiziente Präventionsmaßnahmen ermittelt.

Welche Warnsignale gibt es?

  1. kalter Schweiß während des Schlafs
  2. extreme Blässe

Sollte Ihr Kind eines dieser Symptome oder beide aufweisen, ist eine Abklärung durch den Kinderarzt erforderlich.

Welche Risikofaktoren gibt es?

Umgebungsbedingungen, die für das Baby ungünstig sind, z. B.:

  • Schlafen in Bauchlage
  • ungeeignete Bettausstattung
  • zu hohe Raumtemperatur
  • von Tabakrauch erfüllte Luft
  • Verabreichung ungeeigneter Arzneimittel, vor allem ohne ärztliche Verordnung oder Stellungnahme

Wie kann diesem Risiko während der Schwangerschaft vorgebeugt werden?

Verzicht auf Tabak, Alkohol, Drogen

Wie kann diesem Risiko nach der Geburt vorgebeugt werden?

Die Körperlage des Kindes

Seit mehreren Jahren weiß man, dass es besser ist, ein Kind zum Schlafen auf den Rücken zu legen. Man weiß außerdem, dass die Bauchlage das Risiko des Erstickens in der Bettausstattung erhöht. Das Kind atmet dabei mehr schlechte Luft (mit hohem CO2-Gehalt) ein. Gleichzeitig wird seine Brusthöhle zusammengedrückt, sodass während der tiefsten Schlafphasen keine ausreichende Atmungsamplitude zustande kommt.

Außerdem ist das Kind angeblich weniger empfänglich für Umweltreize, wenn es auf dem Bauch liegt.

Die Raumtemperatur

Die Temperatur des Raumes, in dem Ihr Kind schläft, sollte idealerweise zwischen 18 und 20 Grad betragen, damit ihm weder zu warm noch zu kalt ist.

Man darf nicht vergessen, dass eine Temperaturerhöhung auch durch zu viel Kleidung oder zu viele Wolldecken bzw. Bettdecken entstehen kann.

Die Temperatur spielt für den plötzlichen Kindstod eine Rolle, da sie eine Störung der Atemregulation während der Schlafphasen bewirken und die Aufwachfähigkeit des Säuglings einschränken kann.

Bettausstattung

Um jegliche Erstickungsgefahr und jegliches Risiko einer zu hohen Temperatur auszuschließen, wird die Nutzung eines leichten Schlafsacks, der an die Größe Ihres Kindes angepasst ist, empfohlen.

Wolldecken, Daunendecken und Kopfkissen sind zu vermeiden, und die Bekleidung Ihres Babys muss seinem Alter und der Raumtemperatur entsprechen.

Die Matratze, auf der das Kind schläft, muss fest sein und mit der Größe des Kinderbettes übereinstimmen. Die Lücken zwischen den Gitterstäben sollten weniger als 8 cm betragen.

Tabak

Es wird empfohlen, während der Schwangerschaft und Stillzeit auf das Rauchen zu verzichten. Das gilt vor allem in den Räumen, die das Baby bewohnt.

Wenn Sie Raucher(in) sind und Ihren Tabakkonsum verringern oder einstellen möchten, können Sie jederzeit die Hilfe eines Tabakologen in Anspruch nehmen.

Arzneimittel

Einem Kind und einer stillenden Mutter darf ohne ärztliche Stellungnahme kein Arzneimittel verabreicht werden. Selbstmedikation kann gefährlich sein.

Der Rhythmus des Kindes (Schlaf, Nahrungsaufnahme, Flüssigkeitszufuhr)

Im Allgemeinen ist es wichtig, die Rhythmen des Kindes zu berücksichtigen. Das gilt sowohl für seine Schlafenszeiten als auch für sein Bedürfnis nach Essen und Trinken.

Wenn Ihr Baby nach einer Phase des Weinens eingeschlafen ist, vergewissern Sie sich, dass alles in Ordnung ist.

Ärztliche Betreuung

Schließlich sollten Sie regelmäßig einen Kinderarzt Ihrer Wahl aufsuchen, um die einwandfreie Gesundheit und Entwicklung Ihres Kindes überprüfen zu lassen.

Geräte

Nur der Kinderarzt ist berechtigt, Sie über die Notwendigkeit eines Überwachungsgerätes zu beraten.